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Muttermundwirksame Wehen erkennen: So fühlst du, wann es wirklich losgeht

Gegen Ende der Schwangerschaft fragen sich viele Frauen, wie sie echte Wehen von harmlosen Vorwehen unterscheiden können. Besonders wichtig ist dabei das Thema Muttermundwirksame Wehen erkennen – denn nur diese führen tatsächlich zur Geburt. Sie sorgen dafür, dass sich der Muttermund öffnet und das Baby durch den Geburtskanal geboren werden kann. Wer weiß, wie sich muttermundwirksame Wehen anfühlen und wann sie auftreten, kann den Geburtsbeginn besser einschätzen und unnötige Unsicherheit vermeiden.

In diesem Artikel erfährst du, wie du muttermundwirksame Wehen erkennst, wie sie sich körperlich bemerkbar machen und welche Rolle andere Wehenarten wie Übungswehen oder Senkwehen dabei spielen. Du bekommst zudem Orientierung, wann es sinnvoll ist, ins Krankenhaus zu fahren – und worauf du dabei unbedingt achten solltest.

Muttermundwirksame Wehen erkennen: Was genau ist eine Wehe?

Muttermundwirksame Wehen erkennen: Was genau ist eine Wehe?

Wehen sind rhythmische Kontraktionen der Gebärmutter. Sie gehören ganz natürlich zum Verlauf der Schwangerschaft, treten aber in unterschiedlicher Form und Intensität auf. In der Frühschwangerschaft ist die Gebärmutter oft ruhig, doch etwa ab der 20. Schwangerschaftswoche kann es zu sogenannten Übungswehen kommen. Diese sind zwar spürbar, führen aber nicht zur Öffnung des Muttermundes.

Richtung Ende der Schwangerschaft verändert sich die Wehentätigkeit. Die Gebärmutter zieht sich nun regelmäßig zusammen, um sich auf die Geburt vorzubereiten. Entscheidend ist, ob diese Kontraktionen auch wirklich muttermundwirksam sind. Denn nur wenn sich der Muttermund durch die Wehen öffnet, beginnt die eigentliche Geburt. Deshalb ist es wichtig, Muttermundwirksame Wehen erkennen zu können.

Muttermundwirksame Wehen erkennen: Woran merke ich, dass es losgeht?

Muttermundwirksame Wehen haben eine ganz bestimmte Qualität, die sie von harmlosen Vorwehen unterscheidet. Sie treten in regelmäßigen Abständen auf, etwa alle fünf bis zehn Minuten, und dauern jeweils mindestens 60 Sekunden. Je näher die Geburt rückt, desto intensiver werden sie. Die Pausen dazwischen werden kürzer und die Schmerzen stärker.

Typisch ist, dass sich muttermundwirksame Wehen nicht durch Bewegung, Ruhe oder ein warmes Bad beeinflussen lassen. Während Übungswehen oft nachlassen, wenn man die Position verändert oder sich entspannt, bleiben echte Wehen konstant oder werden sogar intensiver. Auch der Schmerzcharakter unterscheidet sich. Muttermundwirksame Wehen werden oft als ziehend, drückend oder sogar brennend beschrieben – sie gehen meist vom Rücken in den Unterbauch über und sind deutlich spürbar.

Wenn du also mehrere dieser Merkmale gleichzeitig wahrnimmst, ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Körper in die Geburtsarbeit übergeht. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Hebamme oder das Krankenhaus zu informieren.

Wie fühlen sich muttermundwirksame Wehen wirklich an?

Muttermundwirksame Wehen fühlen sich deutlich anders an als leichte Übungswehen. Sie sind kräftiger, länger und intensiver. Viele Frauen beschreiben ein zunehmendes Ziehen im Rücken, das sich nach vorn in den Unterbauch verlagert. Dabei entsteht ein Gefühl von Druck nach unten, das mit jedem Schub stärker wird. Manche berichten, dass sie kaum noch sprechen oder gehen können, wenn eine Wehe kommt – das ist ein typisches Zeichen.

Diese Wehen bauen sich wie Wellen auf. Zuerst beginnt die Kontraktion leicht, wird dann stärker, erreicht ihren Höhepunkt und lässt dann langsam wieder nach. Diese Rhythmik ist sehr charakteristisch und lässt sich kaum mit anderen körperlichen Empfindungen verwechseln. Im Vergleich dazu sind Übungswehen eher ein unangenehmes, aber gut aushaltbares Ziehen, das oft nur kurz anhält.

Ein weiteres Merkmal ist die zunehmende Regelmäßigkeit. Während harmlosere Wehen unregelmäßig auftreten und unterschiedlich lang sein können, zeigen sich muttermundwirksame Wehen klar strukturiert. Sie kommen regelmäßig, dauern gleich lang (oft zwischen 60 und 90 Sekunden) und werden im Verlauf der Stunden stärker.

Der Unterschied zu Übungswehen und Senkwehen

Der Unterschied zu Übungswehen und Senkwehen

Viele Schwangere erleben schon Wochen vor der Geburt erste Kontraktionen. Diese werden meist als Braxton-Hicks-Wehen oder Übungswehen bezeichnet. Sie treten unregelmäßig auf, dauern nur kurz und verschwinden wieder – besonders bei Entspannung oder einem Positionswechsel.

Auch Senkwehen können zu Unsicherheit führen. Sie treten oft zwei bis drei Wochen vor dem Geburtstermin auf und lassen das Baby tiefer ins Becken rutschen. Die Frau verspürt ein stärkeres Druckgefühl im Beckenbereich oder im unteren Rücken. Doch auch diese Wehen sind nicht muttermundwirksam – der Muttermund bleibt bei Senkwehen in der Regel verschlossen und der Gebärmutterhals bleibt lang.

Wer Muttermundwirksame Wehen erkennen kann, lernt mit der Zeit, diese harmloseren Varianten zu unterscheiden. Der Schlüssel liegt in der Kombination aus Regelmäßigkeit, zunehmender Intensität und fehlender Reaktion auf Ruhe oder Bewegung.

Wann sind Wehen harmlos und wann muss behandelt werden?

Nicht jede Wehe ist ein Grund zur Sorge. Besonders in den letzten Wochen der Schwangerschaft kann es zu einer ganzen Reihe von Wehen kommen, die zwar unangenehm, aber nicht bedrohlich sind. Solche harmlosen Kontraktionen treten oft unregelmäßig auf, dauern weniger als 30 Sekunden und verschwinden durch Wärme, Ruhe oder Lageveränderung.

Wenn die Wehen jedoch länger andauern, stärker werden und in immer kürzeren Abständen auftreten, solltest du aufmerksam sein. Auch wenn ein Gefühl von Druck nach unten hinzukommt oder du nicht mehr richtig entspannen kannst, ist es gut möglich, dass die Geburt beginnt. Spätestens wenn du beginnst, die Wehen als so intensiv zu empfinden, dass sie deinen Alltag unterbrechen, lohnt es sich, deine Hebamme oder die Klinik zu kontaktieren.

Was tun bei vorzeitigen Wehen?

Wenn Wehen vor der 37. Schwangerschaftswoche auftreten, spricht man von vorzeitigen Wehen. Diese können gefährlich werden, weil sie zu einer Frühgeburt führen können. Besonders wenn sie regelmäßig kommen, länger anhalten und mit Rückenschmerzen, Ziehen im Unterleib oder sogar Blutungen einhergehen, solltest du sofort ärztliche Hilfe aufsuchen.

Auch wenn du das Gefühl hast, dass die Fruchtblase geplatzt ist – etwa durch einen plötzlichen Flüssigkeitsabgang – musst du unverzüglich in die Klinik. Vorzeitige Wehen sollten nie allein abgewartet werden, sondern müssen medizinisch abgeklärt werden. Oft kann durch frühzeitiges Eingreifen noch viel verhindert werden.

Was bedeutet der Blasensprung im Zusammenhang mit Wehen?

Was bedeutet der Blasensprung im Zusammenhang mit Wehen?

Ein Blasensprung kann ganz am Anfang der Geburt stehen – oder erst mitten in der aktiven Phase der Wehentätigkeit passieren. Wenn die Fruchtblase platzt, tritt Fruchtwasser aus. Das kann ein schwallartiger oder auch nur tröpfelnder Vorgang sein.

Tritt der Blasensprung vor dem Einsetzen muttermundwirksamer Wehen auf, dauert es meist nicht lange, bis diese folgen. Sollten die Wehen allerdings nicht innerhalb weniger Stunden einsetzen, wird in der Klinik oft medizinisch nachgeholfen. Denn ohne die schützende Fruchtblase besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko für Mutter und Kind.

Achte auf die Farbe und den Geruch des Fruchtwassers. Es sollte klar sein. Wenn es grünlich oder blutig ist, solltest du sofort ärztliche Hilfe aufsuchen.

Die Eröffnungsphase: Dein Körper in Geburtsarbeit

Die Eröffnungsphase ist die erste und längste Phase der Geburt. In dieser Zeit sorgt die Wehentätigkeit dafür, dass sich der Muttermund auf etwa zehn Zentimeter öffnet. Erst dann beginnt die Austreibungsphase, in der das Baby geboren wird.

In der Eröffnungsphase treten die muttermundwirksamen Wehen regelmäßig auf und werden mit der Zeit immer stärker. Sie dauern zunächst etwa 30 bis 40 Sekunden, später bis zu 90 Sekunden. Gleichzeitig werden die Pausen zwischen den Wehen kürzer. Die Kontraktionen helfen, den Gebärmutterhals zu verkürzen und den Muttermund weich zu machen – ein natürlicher Prozess, der nicht aufgehalten werden kann.

Diese Phase kann bei Erstgebärenden viele Stunden dauern. Ruhe, Atmung, Wärme und Unterstützung durch eine Hebamme helfen, diese Zeit gut zu überstehen.

Wann sollte ich ins Krankenhaus fahren?

Diese Frage stellen sich viele Schwangere. Ein guter Richtwert ist die sogenannte 5-1-1-Regel: Wenn die Wehen alle fünf Minuten kommen, jeweils mindestens eine Minute dauern und das Ganze seit einer Stunde anhält, ist es Zeit loszufahren.

Andere wichtige Gründe, sofort in die Klinik zu gehen, sind:

  • Blasensprung
  • Vaginale Blutung
  • Sehr starke Schmerzen im Unterleib
  • Unregelmäßige oder fehlende Kindsbewegungen

Auch wenn du unsicher bist, solltest du dich nicht scheuen, dich untersuchen zu lassen. Lieber einmal zu früh in der Klinik als zu spät.

Wehen fördern: Was hilft auf sanfte Weise?

Wehen fördern: Was hilft auf sanfte Weise?

Manchmal möchten Frauen die Geburt aktiv anstoßen – etwa wenn der Geburtstermin überschritten ist und sich körperlich schon vieles bereit anfühlt. Sanfte Methoden zur Wehenförderung sind Spaziergänge, leichte Bewegung, Treppensteigen, warmes Baden oder auch die Stimulation der Brustwarzen.

Auch das Zusammensein mit dem Partner kann helfen – durch Nähe, Oxytocin-Ausschüttung und Entspannung. Himbeerblättertee oder Datteln gelten ebenfalls als bewährte Hausmittel, sollten aber nur in Rücksprache mit der Hebamme eingesetzt werden.

Wichtig ist: Diese Maßnahmen wirken nur dann, wenn der Körper bereit ist. Ist der Muttermund noch völlig geschlossen und unreif, werden sich keine muttermundwirksamen Wehen einstellen – ganz gleich, wie aktiv du bist.

Fazit: Muttermundwirksame Wehen erkennen

Muttermundwirksame Wehen erkennen zu können, ist ein wichtiger Teil der Geburtsvorbereitung. Es geht darum, zu verstehen, was im eigenen Körper passiert und welche Signale wirklich bedeuten, dass die Geburt beginnt. Echte Geburtswehen sind regelmäßig, kräftig, dauern lange und lassen sich nicht durch Ruhe oder Wärme beeinflussen.

Der Unterschied zu harmlosen Übungswehen oder Senkwehen liegt vor allem in ihrer Wirkung – nämlich in der Öffnung des Muttermundes. Wer diese Zeichen kennt und deuten kann, gewinnt Vertrauen in den eigenen Körper und kann entspannter mit dem Start in das Abenteuer Geburt umgehen.

FAQs: Muttermundwirksame Wehen erkennen – Was Sie noch wissen müssen

Wie fühlen sich Wehen an, wenn der Muttermund sich öffnet?

  • Der Schmerz zieht vom unteren Rücken in den Unterleib und wird in Wellen stärker
  • Ein deutlich spürbarer Druck nach unten begleitet die Kontraktionen
  • Die Wehen dauern etwa 60 bis 90 Sekunden und kommen in immer kürzeren Abständen
  • Sie lassen sich nicht durch Bewegung oder Entspannung stoppen
  • Viele Frauen berichten, dass sie während der Wehen nicht mehr sprechen oder sich konzentrieren können
  • Die Schmerzen werden mit jeder Wehe intensiver und wirken zunehmend kraftvoll

Woher weiß ich, ob es echte Wehen sind?

Merkmal Echte Wehen Übungswehen
Regelmäßigkeit Kommen in regelmäßigen Abständen Treten unregelmäßig auf
Intensität Werden mit der Zeit stärker Bleiben gleich stark oder lassen nach
Dauer 60–90 Sekunden meist unter 30 Sekunden
Wirkung auf den Muttermund Öffnen den Muttermund Keine Wirkung auf den Muttermund
Reaktion auf Bewegung oder Ruhe Keine Veränderung Verschwinden oft bei Ruhe
Schmerzempfinden Deutlich, teilweise kaum erträglich Eher unangenehm, aber gut aushaltbar

Welche Zahl auf CTG sind es Wehen?

Auf dem CTG-Gerät (Kardiotokograph) zeigt der obere Kurvenbereich die Wehentätigkeit an. Die Skala reicht meist von 0 bis 100. Wehen beginnen meist bei einem Wert um 30 und steigen bei muttermundwirksamer Aktivität auf Werte zwischen 60 und 100.

Entscheidend ist jedoch nicht nur der Zahlenwert, sondern auch die Regelmäßigkeit und die Form der Kurve. Nur weil eine Zahl hoch ist, bedeutet das nicht automatisch, dass es echte Wehen sind – das Gesamtbild zählt, inklusive Schmerzempfinden und körperlicher Reaktion.

Werden Wehen im Liegen stärker?

Ja, viele Frauen empfinden Wehen im Liegen intensiver. Das liegt daran, dass die Gebärmutter in Rückenlage mehr Druck auf den unteren Rücken und das Becken ausübt. Die Durchblutung kann beeinträchtigt sein und das Gefühl von Enge oder Spannungsdruck nimmt zu.

Besonders bei muttermundwirksamen Wehen berichten viele, dass das Liegen unangenehmer ist als das Sitzen, Stehen oder Gehen. Bewegung kann helfen, die Kontraktionen besser zu veratmen und sich wohler zu fühlen – sofern es die Situation erlaubt. In der Klinik wird daher oft empfohlen, sich so frei wie möglich zu bewegen, solange es der Zustand zulässt.

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