Wenn alltägliche Aufgaben zur Herausforderung werden, benötigen viele Menschen im Alter oder bei chronischen Erkrankungen Unterstützung. Eine Lösung kann die sogenannte 24h-Betreuung durch polnische Betreuungskräfte sein – ein Modell, das in Deutschland zunehmend Verbreitung findet. Doch bei welchen gesundheitlichen Einschränkungen und Erkrankungen ist diese Betreuungsform tatsächlich sinnvoll oder sogar notwendig?
Was versteht man unter 24-Stunden-Betreuung?
Bei der 24h-Betreuung zu Hause lebt eine Betreuungskraft im Haushalt der pflegebedürftigen Person und unterstützt sie im Alltag – z.B. bei der Körperpflege, beim Anziehen, der Haushaltsführung oder beim Einkaufen. Viele der Betreuungskräfte kommen aus Polen und anderen osteuropäischen Ländern. Die Betreuung ist dabei nicht im medizinisch-pflegerischen Sinne „rund um die Uhr“ aktiv, sondern orientiert sich am Tagesablauf der betreuten Person – inklusive Pausen und Ruhezeiten für die Betreuungskraft.
Sinnvoll bei altersbedingtem Nachlassen körperlicher Fähigkeiten
Viele ältere Menschen haben keine konkrete Diagnose, sind aber durch altersbedingte Einschränkungen in ihrer Selbstständigkeit beeinträchtigt. Wenn Treppensteigen schwerfällt, das Zubereiten von Mahlzeiten zur Belastung wird oder die regelmäßige Körperpflege nicht mehr allein gelingt, kann eine Betreuungskraft für Entlastung sorgen. In solchen Fällen steht vor allem der Erhalt der Lebensqualität und der Verbleib in der vertrauten Umgebung im Vordergrund.
Notwendig bei Demenz und kognitiven Einschränkungen
Eine der häufigsten Einsatzbereiche für die 24-Stunden-Betreuung ist die Begleitung von Menschen mit Demenz. Die Krankheit geht mit Orientierungslosigkeit, Vergesslichkeit und mitunter herausforderndem Verhalten einher. Eine konstante Bezugsperson, feste Tagesstrukturen und vertraute Umgebung sind zentrale Faktoren für das Wohlbefinden demenzkranker Menschen. Hier spielt die 24h-Betreuung ihre Stärken aus: Die Betreuungskraft kann individuell auf die Bedürfnisse eingehen und ein stabiles Umfeld schaffen.
Mobilitätseinschränkungen: Rollator, Rollstuhl und Bettlägerigkeit
Mobilitätseinschränkungen zählen zu den häufigsten Gründen für eine häusliche Betreuung:
- Rollator-Nutzer*innen benötigen häufig Unterstützung beim Aufstehen, Hinsetzen und bei Wegen im Haus oder bei Spaziergängen. Eine Betreuungskraft kann hier nicht nur begleiten, sondern auch für Sturzprävention sorgen.
- Rollstuhlfahrer*innen sind in vielen Alltagsbereichen auf Hilfe angewiesen – etwa beim Umsetzen, beim Toilettengang oder beim Erreichen höherer Gegenstände im Haushalt. Die Betreuungsperson bietet hier praktische Hilfe und emotionale Unterstützung.
- Bettlägerige Personen stellen besondere Anforderungen: Lagerung, Hilfe bei der Körperpflege im Bett, Nahrungsaufnahme und Aktivierung sind zentrale Aufgaben, bei denen die Betreuungskraft entlasten kann. Zwar ist in solchen Fällen zusätzlich häufig ein ambulanter Pflegedienst nötig, die Betreuungskraft kann jedoch rund um die Uhr für Nähe und Betreuung sorgen – ein wesentlicher Aspekt für das psychische Wohlbefinden.
Unterstützung bei chronischen Krankheiten
Bei bestimmten chronischen Erkrankungen – etwa Parkinson, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder multipler Sklerose – benötigen Betroffene regelmäßig Hilfe bei alltäglichen Abläufen. Auch wenn keine permanente medizinische Versorgung erforderlich ist, kann die Betreuung durch eine anwesende Person Sicherheit bieten. Dies gilt besonders in Phasen, in denen die Erkrankung fortschreitet oder das Sturzrisiko erhöht ist.
Palliativsituationen und Pflege am Lebensende
Auch in der letzten Lebensphase kann eine Betreuungskraft eine wertvolle Rolle spielen – nicht als Ersatz für ärztliche oder palliative Fachpflege, aber als emotionale und praktische Unterstützung im Alltag. Gerade wenn Angehörige nicht dauerhaft vor Ort sein können, bietet eine 24h-Betreuung Nähe, Präsenz und einen würdevollen Rahmen für die verbleibende Zeit.
Grenzen der 24-Stunden-Betreuung
Trotz vieler Vorteile gibt es auch klare Grenzen: Bei akutem Pflegebedarf oder medizinisch komplexen Fällen – etwa bei der Verabreichung von Medikamenten über Infusionen oder Wundversorgung – ist zusätzlich ein ambulanter Pflegedienst notwendig. Die Betreuungskräfte übernehmen keine medizinischen Tätigkeiten, sondern unterstützen im Rahmen der sogenannten Grundpflege und Alltagsbegleitung.
Fazit: Eine flexible Lösung für viele Lebenslagen
Die 24-Stunden-Betreuung durch Pflegekräfte aus Polen ist besonders dann sinnvoll, wenn Menschen nicht mehr allein zurechtkommen, aber dennoch in ihrer vertrauten Umgebung bleiben möchten. Ob altersbedingte Einschränkungen, Demenz, Mobilitätsprobleme oder chronische Erkrankungen – die individuelle Betreuung im häuslichen Umfeld kann ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen und Angehörige nachhaltig entlasten. Sie ermöglicht einen würdevollen Alltag in vertrauter Umgebung und bietet eine menschlich zugewandte Alternative zum Pflegeheim.