Gesundheit & Ernährung

Wenn der Körper überhitzt: Warum immer mehr Menschen an Hitzeintoleranz leiden

Steigende Temperaturen, längere Hitzeperioden und eine zunehmende Zahl von Menschen, die auf die hohen Temperaturen empfindlich reagieren: Hitzeintoleranz ist längst kein seltenes Problem mehr.

Während einige Menschen die heißen Tage im Sommer unbeschwert genießen, kämpfen immer mehr mit extremer Erschöpfung, Kreislaufproblemen oder anhaltendem Unwohlsein. Doch was steckt eigentlich hinter dieser zunehmenden Sensibilität gegenüber Hitze? Der folgende Beitrag klärt auf.

Warum reagieren manche Menschen empfindlicher auf Hitze?

Unser Körper verfügt von Natur aus über hochkomplexe Mechanismen für die Temperaturregulation. Über die Haut wird Wärme abgegeben, der Schweiß sorgt für Verdunstungskälte und die Blutgefäße weiten sich, um eine Überhitzung zu verhindern.

Bei Menschen mit einer Hitzeintoleranz funktionieren diese Prozesse jedoch nicht optimal. Die Gründe dafür können verschieden ausfallen:

  • Medikamente und Erkrankungen: Bestimmte Medikamente, wie zum Beispiel Betablocker oder Diuretika, können die natürliche Wärmeregulierung beeinträchtigen. Auch Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder eine Schilddrüsenüberfunktion verringern bei vielen Betroffenen die Toleranz gegenüber Hitze.
  • Veränderte Umweltbedingungen: Die Hitzewellen nehmen weltweit zu. Der menschliche Körper hatte jedoch nicht viel Zeit, sich an die veränderten Bedingungen anzupassen. Vor allem in Städten verstärken die versiegelten Flächen den sogenannten Hitzeinsel-Effekt.
  • Genetische Faktoren: Studien zeigen, dass manche Menschen von Natur aus weniger effizient schwitzen und dadurch anfälliger für Überhitzung sind.

Übermäßiges Schwitzen als Reaktion auf Hitzebelastung

Übermäßiges Schwitzen als Reaktion auf Hitzebelastung

Während einige Betroffene kaum schwitzen, leiden andere unter einem genau gegenteiligen Problem: nämlich unter übermäßigem Schwitzen. Dieses Phänomen, welches auch als Hyperhidrose bezeichnet wird, tritt insbesondere bei Hitzeintoleranz verstärkt auf. Der Körper versucht dabei, sich abzukühlen, produziert dabei allerdings viel zu viel Schweiß – selbst in Ruhephasen oder in klimatisierten Räumen.

Gerade für Menschen, die bereits bei milden Temperaturen stark schwitzen, kann das eine erhebliche Belastung im Alltag darstellen. Wirkungsvolle Antitranspirante wie Sweat-Off helfen in solchen Fällen dabei, die Schweißproduktion zu regulieren.

Die Produkte enthalten beispielsweise Wirkstoffe wie Aluminiumchlorid, welche die Aktivität der Schweißdrüsen vorübergehend reduzieren. Auch spezielle Kleidung aus atmungsaktiven Stoffen sorgt dafür, das Wohlbefinden der Betroffenen an heißen Tagen zumindest ein wenig zu verbessern.

Hitzeintoleranz und die Auswirkungen auf den Körper

Doch nicht nur starkes Schwitzen ist in diesem Zusammenhang problematisch – das Gleiche gilt auch für die Unfähigkeit, genügend Wärme abzugeben. Auch dies kann schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Wer Hitze schlecht verträgt, hat ein erhöhtes Risiko für:

  • Dehydration: Der Mangel an Flüssigkeit führt zu Schwindel, Kopfschmerzen und Kreislaufproblemen.
  • Hitzschlag: Steigt die Körpertemperatur zu stark an, kann es zu Verwirrtheit, Übelkeit und im schlimmsten Fall zu einem Kreislaufkollaps kommen.
  • Erschöpfungssyndrom: Menschen mit Hitzeintoleranz fühlen sich oft dauerhaft müde, da ihr Körper sehr viel Energie aufbringen muss, um sich zu regulieren.

Ein weiteres Problem, das mit der Hitzeintoleranz in Verbindung steht, ist die veränderte Schlafqualität. Studien zeigen, dass hohe Temperaturen den Tiefschlaf beeinträchtigen und so zu chronischer Müdigkeit führen können. Besonders häufig sind davon ältere Menschen betroffen, da ihre Fähigkeit zur Thermoregulation naturgemäß abnimmt. Zudem weisen die Forschungen darauf hin, dass ein Vitamin-D-Mangel die Hitzeempfindlichkeit verstärken kann.

Was lässt sich gegen Hitzeintoleranz tun?

Es gibt leider keine universelle Lösung für Hitzeempfindlichkeit. Dennoch können einige Maßnahmen helfen, besser mit hohen Temperaturen umzugehen:

  • Flüssigkeitszufuhr optimieren: Viel Wasser trinken − idealerweise mit Elektrolyten− um die Mineralstoffverluste auszugleichen.
  • Leichte, luftige Kleidung tragen: Naturfasern wie Leinen oder Baumwolle unterstützen die Verdunstung von Schweiß.
  • Kühle Rückzugsorte schaffen: Räume abdunkeln, Ventilatoren nutzen und sich nach Möglichkeit in klimatisierten Bereichen aufhalten.
  • Sanfte Anpassung an Wärme: Regelmäßige Aufenthalte in warmen Umgebungen helfen dem Körper, sich schrittweise an höhere Temperaturen zu gewöhnen.

Mehr Aufmerksamkeit für ein unterschätztes Problem

Bei der Hitzeintoleranz handelt es sich um ein ernstzunehmendes Phänomen, das durch den Klimawandel in Zukunft weiter zunehmen wird.

Während einige Betroffene lediglich ein leichtes Unwohlsein verspüren, kann die Unfähigkeit, sich an hohe Temperaturen anzupassen, schwerwiegende gesundheitliche Risiken mit sich bringen.

Umso wichtiger ist es, die Signale des Körpers ernst zu nehmen und individuelle Strategien zu finden, um den Alltag auch an heißen Tagen erträglicher zu machen.

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