Eine ansteckende Tränensackentzündung, auch als Dakryozystitis bekannt, ist eine schmerzhafte Entzündung des Tränensacks, die häufig durch eine Blockade der Tränenwege verursacht wird. Diese Erkrankung betrifft oft den inneren Augenwinkel und kann unbehandelt zu ernsthaften Komplikationen führen.
In diesem Artikel erfährst du, wie sich eine ansteckende Tränensackentzündung entwickelt, welche Symptome typisch sind und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.
Das Wissen um diese Themen kann dir helfen, frühzeitig die richtigen Maßnahmen zu ergreifen und Komplikationen zu vermeiden.
Typische Symptome und erste Anzeichen erkennen
Eine Tränensackentzündung kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, die von leichtem Unwohlsein bis hin zu schweren Schmerzen reichen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
Schwellung und Rötung
Eine der ersten Anzeichen ist meist eine deutliche Schwellung und Rötung im inneren Augenwinkel. Diese Schwellung kann mit einem Druckgefühl und Schmerzen einhergehen, die besonders bei Berührung intensiviert werden.
Eiter und Sekretbildung
Bei einer bakteriellen Infektion kann es zu einem eitrigen Sekret kommen, das aus dem Tränenpünktchen austritt.
Dies ist ein klares Zeichen dafür, dass eine Entzündung vorliegt, die dringend behandelt werden muss, um weitere Ausbreitung der Infektion zu verhindern.
Spannungsgefühl und Schmerzen
Neben der Schwellung klagen viele Betroffene über ein starkes Spannungsgefühl, das bis zur Nase ausstrahlen kann. Diese Schmerzen können das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen und erfordern ärztliche Aufmerksamkeit.
Ursachen und Entwicklung einer ansteckenden Tränensackentzündung
Eine Tränensackentzündung entsteht in der Regel durch eine Blockade der Tränenwege, die den Abfluss der Tränenflüssigkeit behindert und somit einen idealen Nährboden für Bakterien schafft.
Angeborene und erworbene Ursachen
Bei Neugeborenen tritt die sogenannte Dakryozystitis neonatorum häufig aufgrund angeborener Fehlbildungen der Tränenwege auf.
Bei Erwachsenen hingegen können Entzündungen, Verletzungen oder altersbedingte Veränderungen zu einer Verstopfung der Tränenkanälen führen.
Infektiöse Ursachen
Viren oder Bakterien, insbesondere Staphylokokken und Streptokokken, können ebenfalls eine Tränensackentzündung auslösen.
Eine bakterielle Dakryozystitis ist dabei besonders häufig und führt zu eitrigen Entzündungen.
Risikofaktoren und Verläufe
Unbehandelte Blockaden oder Infektionen können zu einer chronischen Entzündung des Tränensacks führen.
Bei chronischen Verläufen kommt es häufig zu wiederkehrenden Beschwerden, die das Sehvermögen und die Lebensqualität beeinträchtigen.
Behandlungsmöglichkeiten und Therapien
Die Behandlung einer Tränensackentzündung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Folgende Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung:
Antibiotika und abschwellende Maßnahmen
Bei einer bakteriellen Infektion sind Antibiotika das Mittel der Wahl. Diese werden je nach Erreger und individueller Situation des Patienten ausgewählt.
Begleitend können warme Kompressen und abschwellende Augentropfen die Symptome lindern und die Heilung unterstützen.
Beispiel für gängige Antibiotika:
Antibiotikum | Anwendungsbereich |
Amoxicillin | Bakterielle Infektionen der Tränenwege |
Ciprofloxacin | Schwerere bakterielle Entzündungen |
Gentamicin | Breitbandantibiotikum für Augeninfektionen |
Operative Eingriffe
Bei chronischen oder schwerwiegenden Fällen, bei denen die Tränenwege stark verstopft sind, kann eine Operation notwendig werden.
Ein gängiges Verfahren ist die Dakryozystorhinostomie, bei der eine neue Verbindung zwischen Tränensack und Nasenhöhle geschaffen wird, um den Abfluss der Tränenflüssigkeit dauerhaft zu verbessern.
Vergleich der Operationsmethoden:
Operationsmethode | Vorteile | Nachteile |
Dakryozystorhinostomie | Dauerhafte Lösung der Blockade | Invasiver Eingriff |
Tränenwegsondierung | Weniger invasiv, oft ambulant | Mögliche Notwendigkeit wiederholter Eingriffe |
Selbstbehandlung und Hausmittel
In milden Fällen oder zur Unterstützung der ärztlichen Behandlung können folgende Maßnahmen helfen:
Warme Kompressen
Das Auflegen warmer Kompressen auf den betroffenen Bereich kann die Durchblutung fördern und den Abfluss der Tränenflüssigkeit erleichtern.
Sanfte Massage
Eine leichte Massage des Tränensacks, immer in Richtung des Nasenrückens, kann ebenfalls helfen, die Tränenflüssigkeit abzuleiten und die Symptome zu lindern. Diese Methode sollte jedoch nur angewendet werden, wenn keine akute Infektion vorliegt.
Reinigung des Auges
Regelmäßiges Reinigen des Auges mit lauwarmem Wasser oder einer sterilen Lösung kann helfen, das betroffene Auge sauber zu halten und die Heilung zu unterstützen.
Mögliche Komplikationen einer Tränensackentzündung
Eine unbehandelte Tränensackentzündung kann zu ernsten Komplikationen führen. Zu den häufigsten gehören:
Abszessbildung
Ein unbehandelter Abszess im Tränensack kann die Infektion verschlimmern und muss chirurgisch entleert werden, um die Infektion zu stoppen und das Gewebe zu retten.
Chronische Entzündungen
In einigen Fällen kann die Tränensackentzündung chronisch werden, was zu wiederkehrenden Beschwerden führt und die Lebensqualität erheblich einschränkt.
Diese Form der Entzündung erfordert meist eine längerfristige und intensivere Behandlung.
Ausbreitung der Infektion
Wenn die Entzündung nicht richtig behandelt wird, kann sie sich auf das umliegende Gewebe ausbreiten und eine Cellulitis oder sogar eine lebensbedrohliche Sepsis verursachen.
Diagnose und Behandlung durch den Augenarzt
Der Augenarzt kann durch verschiedene Untersuchungen die Diagnose einer Tränensackentzündung bestätigen:
Anamnese und Untersuchung
Zunächst wird der Arzt eine detaillierte Anamnese erheben und die Symptome sowie deren Verlauf erfragen. Anschließend erfolgt eine klinische Untersuchung des Auges und des umgebenden Gewebes.
Tränenwegsondierung und Abstrich
Zur genauen Diagnose wird oft eine Tränenwegsondierung durchgeführt, um die Durchgängigkeit der Tränenwege zu überprüfen.
Zusätzlich kann ein Abstrich des Sekrets genommen werden, um den Erreger zu bestimmen und das passende Antibiotikum zu wählen.
Fazit: Ansteckende Tränensackentzündung
- Eine Tränensackentzündung wird oft durch eine Blockade der Tränenwege verursacht, die den Abfluss der Tränenflüssigkeit behindert und eine Infektion begünstigt.
- Typische Symptome sind Schwellung, Rötung, Eiter und starke Schmerzen im inneren Augenwinkel.
- Die Behandlung erfolgt je nach Schwere der Erkrankung mit Antibiotika, abschwellenden Maßnahmen und in schweren Fällen operativ.
- Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind wichtig, um Komplikationen wie Abszesse oder chronische Entzündungen zu vermeiden.
FAQs zur ansteckenden Tränensackentzündung
Ist eine Tränendrüsenentzündung ansteckend?
- Tränendrüsenentzündung (Dakryoadenitis): Diese Entzündung ist nicht direkt ansteckend, da sie meist durch lokale Infektionen oder andere nicht übertragbare Ursachen wie Autoimmunerkrankungen verursacht wird.
- Bakterielle Dakryozystitis: Diese Entzündung des Tränensacks kann theoretisch ansteckend sein, wenn Kontakt mit infiziertem Sekret besteht. Die Infektion wird durch Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken verursacht.
- Hygienemaßnahmen: Um eine Ausbreitung der Bakterien zu vermeiden, ist es wichtig, auf gute Hygiene zu achten, insbesondere wenn es zu direktem Kontakt mit infiziertem Sekret kommt.
Wie kommt es zu einer Tränensackentzündung?
Ursache | Beschreibung |
Blockade der Tränenwege | – Verstopfung durch angeborene Fehlbildungen.
– Erworben durch Schmutz, Staub oder altersbedingte Veränderungen. |
Bakterielle Infektionen | – Bakterien wie Staphylokokken oder Streptokokken verursachen Infektionen.
– Infektionen des umliegenden Gewebes können sich auf den Tränensack ausbreiten. |
Verletzungen oder Entzündungen | – Verletzungen im Bereich des Tränensacks.
– Chronische Entzündungen durch andere Augenerkrankungen. |
Warum entzündet sich der Tränensack?
- Blockade der Tränenwege:
- Die Blockade verhindert den Abfluss der Tränenflüssigkeit, was zu einer Ansammlung und somit zu einer Infektion führen kann.
- Verstopfung durch Fremdkörper oder durch Schleimhautveränderungen.
- Bakterielle Infektionen:
- Bakterien finden in der stagnierenden Tränenflüssigkeit ideale Bedingungen zum Wachstum.
- Bakterielle Infektionen verursachen oft eine akute Entzündung und Eiterbildung.
- Chronische Entzündungen:
- Wiederholte oder unbehandelte Infektionen können zu chronischen Entzündungen des Tränensacks führen.
- Längerfristige Blockaden oder Fehlbildungen tragen zur chronischen Entzündung bei.